Die diesjährige New Work Experience war „vollgestopft“ mit einem mega Angebot an unterschiedlichen Verantstaltungsformaten, diversen Speakern, gepaart mit einer Vielfalt für das leibliche Wohl. Das hatte alles eher einen Festival Charakter, halt passend zum Motto.
Der Auftakt fand – vielen Dank dafür – in der Elbphilharmonie im großen Saal statt: Moderatoren, klassische Musik, Speaker und ein kurzer Auftritt der Chefin des Veranstalters New Work SE (XING) Frau Petra von Strombeck.
Der ganze Vormittag spielte sich (jedenfalls für mich) in der Elphi statt mit sehr interessanten Panels, Vorträgen, Live Musik etc. Das Thema New Work bzw. der neue Weg dorthin ist bekannter Weise sehr facettenreich. Es wurde auch schon so viel darüber geredet und das seit Jahren. Ich finde es traurig, dass das immer noch nicht überall angekommen ist. Dafür werden die Stimmen immer lauter, vor allem der Inhalt auch klarer. Es ist eben nicht der Obstkorb und der Kicker.
Apropos Obstkorb und Kicker. Am Nachmittag ging es rüber zum Headquarter von New Work SE. Sehr beeindruckend das Gebäude an sich und das Innenleben. Der Tag dort war im Ausnahmezustand und sicherlich ist das nicht immer so. Dennoch, den Mitarbeitern wird einiges geboten. Das hat man mit den bloßen Augen gesehen.
Meine gebuchten Slots (Veranstaltungen) fanden aber nicht in deren Räume statt, sondern nebenan im Haus von Engel & Völkers (das sind die mit den teuren Immobilien 😉). Also insgesamt zogen sich die Veranstaltungen über drei riesige Gebäude.
Am meisten interessierten mich Themen wie psychologische Sicherheit, Change Agents, Büro vs HomeOffice und was macht eine gute Führungskraft heutzutage aus bzw. wie sollte sie sein. Es machte den Anschein, als wüssten alle (inklusive Besucher) wovon sie reden. Naja, so einfach ist es eben doch nicht. Wie mit allen anderen Themen auch, es ist kein Projekt, sondern ein Prozess. Alle sind permanent im Change und müssen sich neu erfinden. Das war schon mal eine erleuchtende Erkenntnis, dass man da nicht allein auf weiter Flur steht.
Unterm Strich unterschreibe ich alles, was gesagt wurde. Dennoch fehlten mir konkrete Ansätze, wie das gelingen kann bzw. welche Methode viel versprechend sein könnte. Etwas, was mehr in die Tiefe geht, etwas was nicht nur das Was beschreibt, sondern das Wie. Ich maße mir nicht an, irgendetwas oder irgendjemanden zu kritisieren, ich habe halt teilweise Lösungsansätze erhofft. Vielleicht war ich ja in den falschen Workshops.
Wahrscheinlich liegt es aber daran, dass es keinen allgemeingültigen Plan gibt und jedes Unternehmen muss das mit sich selbst ausmachen. Denn ein Unternehmen besteht aus Individuen und somit ist auch jedes Unternehmen individuell mit einer eigenen Unternehmenskultur ausgestattet. Und der eigentliche Hebel ist eben nicht der Obstkorb und der Kicker. Vielmehr geht es um die Arbeit mit den Menschen (Führungskräfte und Mitarbeitende) und um menschengerechte Führung. Und dort gern auch etwas tiefer, z. B. mit Unterstützung der Biochemie des Menschen als Methode. In einigen Global Playern wird dieses Wissen bereits erfolgreich eingesetzt. Einige Studien und Bücher wurden zu dem Thema verfasst, aber diese Reise beginnt erst. Bis es so salonfähig wie New Work ist, werden viele Jahre vergehen. Schade eigentlich, denn der Mehrwert spricht für sich.
Wir haben also noch sehr viel Arbeit vor uns. Ich freue mich darauf. Jedenfalls vielen Dank für dieses facettenreiche Event.