Seit über einem Jahr erleben wir einen nie da gewesenen Grad der dezentralen Arbeit. Neben den vielen Vorteilen, die das Remote Office (bzw. Homeoffice) zweifelsohne mit sich bringt, birgt es aber auch einige Gefahren für die Gesundheit der Mitarbeiter:innen und das Teamgefühl innerhalb der Organisation. Wir haben im letzten Jahr eine Vielzahl an Maßnahmen ergriffen, um unser Teamgefühl trotz Distanz auszubauen. Dabei spielte unsere Kaffeemaschine eine zentrale Rolle…
Wenn wir unseren „analogen Arbeitsalltag“ bewusst reflektieren, können wir feststellen, dass unsere zwischenmenschlichen Kontakte neben den formalen Kontaktsituationen im Outlook-Kalender vor allem durch kurze Unterhaltungen auf dem Flur, an der Tischtennisplatte, am Mittagstisch oder an der Kaffeemaschine geprägt sind. Ebendiese informellen Gespräche fallen im dezentralen Arbeiten häufig zu kurz aus und können sich langfristig negativ auf das Teamgefühl auswirken.
Wie wir derzeit unser Teamgefühl steigern … auf Distanz
Ja, es gibt bereits unzählige Ratgeber und Websites für das digitale Teambuilding im Internet.
Wir haben uns im letzten Jahr nochmals genauer durch die viele Tipps und Tricks probiert und sowohl banale als auch komplexe Maßnahmen fest in unseren Alltag integriert. Wichtig ist hierbei jedoch eins: Jedes Team funktioniert anders und so erzielen auch die Teambuilding-Maßnahmen stets ein unterschiedliches Ausmaß an Erfolg.
Drei exemplarische Elemente für unser Teambuilding sind derzeit unser Daily, die wöchentlichen Projektgruppen-Workshops und der digitale Kaffee-Klatsch.
- Das Daily ist unser gemeinsamer Startpunkt in den Tag. Jeden Morgen besprechen wir unsere wichtigsten Aufgaben, was uns derzeit blockiert und worauf wir uns heute freuen. Dieser Startschuss in den Tag stimmt uns als Team auf die Aufgaben ein und gibt zudem Raum für notwendige terminliche Feinabstimmungen und Eindrücke aus dem Leben der Kolleg:innen.
- Die Workshops in den Projektgruppen sind ein weiteres Element, um die Projektteams zu stärken. In regelmäßigen Abständen treffen sich die einzelnen Teams und können dort auch Themen abseits der Projektpläne besprechen. Neben bspw. sportlichen Herausforderungen oder Serien-Tipps entstanden in diesen Konstellationen bereits interessante Ideen für die einzelnen Projekte und das gesamte Team.
- Einer der zentralen kommunikativen Knotenpunkte ist und bleibt unsere Kaffeemaschine. Um diese informellen Gespräche derzeit zu ermöglichen haben wir verschiedene Gelegenheiten für den digitalen Kaffeeklatsch Jede:r holt sich ein Heißgetränk der Wahl und wir sprechen gemeinsam über die verschiedensten Themen, die uns aktuell umgeben. Diese Austauschmomente haben sich bereits nach wenigen Wiederholungen als ein fester Bestandteil unserer Gesprächskultur etabliert.
Fazit
Die Pandemie wird irgendwann überstanden sein, aber Erfahrungen sollten nicht verloren gehen. Bereits vor der Pandemie haben wir als Haratz Consulting hybrid gearbeitet und uns die Optimierung ebendieser als Ziel gesetzt. Die vollkommen dezentrale Arbeit wird sich bei uns, wie wahrscheinlich beim Großteil der Organisationen, nicht durchsetzen können.
Aber auch den ganzheitlichen Schritt zurück zur „analogen Arbeitswelt“ wird es nicht geben, da wir die Vorzüge im letzten Jahr erprobt haben. Die Herausforderung wird es sein, die vorangegangenen Lernerfolge sowie die angestoßenen Wandlungsprozesse in den Organisationskulturen auch langfristig in die DNA der Organisation zu bringen. Wir begegnen dieser Herausforderung mit dem HHP Framework, in dem wir uns unter anderem der nachhaltigen Interaktion und Kommunikation in Organisationen widmen.
Für unser eigenes Team bedeutet dies vor allem, dass wir nach der Pandemie einen gründlichen Lessons-Learned-Prozess durchlaufen werden. Spätestens dann wird sich zeigen, welche digitalen Teambuilding-Elemente wir auch in unserer hybriden Arbeitsweise weiterführen werden. Und vielleicht finden wir als Team gemeinsam heraus, wo der Kaffee am besten schmeckt.
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